RUND UM DEN HEILIGEN BERG
ARCHÄOLOGISCHE FUNDE, RÖMERSTEINE UND MARMOR IM BEZIRK VOITSBERG
Das Burgschloss Alt-Kainach beherbergt im Erdgeschoss seit 1985 die von Prof. Dr. Ernst Lasnik eingerichtete - und 1994 in Zusammenarbeit mit Univ. Doz. Dr. Bernhard Hebert vom BDA erweiterte - ständige Sonderausstellung „RUND UM DEN HEILIGEN BERG - Archäologische Funde, Römersteine und Marmor im Bezirk Voitsberg“.
Namensgebend für diese ständige Sonderausstellung ist der „HEILIGE BERG“. Dieser 539 m hohe, sich unmittelbar nächst der Stadt Bärnbach über 100 m hoch aus dem Kainachtal erhebende Berg zählt zu den ältesten Siedlungsplätzen der Steiermark. Archäologische Ausgrabungen in den 1970er-Jahren bestätigen die Anwesenheit des Menschen seit rund 6000 Jahren. Die Sonderausstellung zeigt umfangreiches, aus verschiedenen Zeitepochen - von der Kupferzeit bis in die Spätantike - stammendes Fundmaterial vom Heiligen Berg. Ergänzend dazu wird auf weitere prähistorische Höhensiedlungen im Bezirk Voitsberg hingewiesen und auch Fundmaterial von weiteren Siedlungsplätzen - z. B. dem Wartenstein bei Ligist (mit einer Siedlung der Chamer-Kultur) oder dem Horaweiblloch in Södingberg - gezeigt.
Bereits im Spätmittelalter scheint der Heilige Berg in Dokumenten als MONS SACER (Heiliger Berg) auf. Im Jahr 1660 stiftete Gräfin Eleonore Eusebia von Wagensperg die aus Kirche, Grabkapelle und Kreuzgruppe bestehende Kalvarienberganlage, welche um 1730/40 durch vier Kreuzwegkapellen erweitert wurde. Bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gab es auf dem Heiligen Berg reges kirchliches Leben. Danach folgte eine Zeit des Verfalles und erst unter Pfarrer Monsignore Dr. Friedrich Zeck kam es wieder zu einer Belebung. Auf seine Initiative wurde am 23. März 1975 vom Karmel Mariazell aus, auf dem Heiligen Berg der Heilig-Kreuz-Karmel gegründet und seither ist der Heilige Berg wieder ein Ort des Gebetes, der Hoffnung, der Ruhe und Besinnung geworden.
Ein weiterer Schwerpunkt der ständigen Sonderausstellung ist den RÖMERSTEINEN gewidmet. Diese Steindenkmäler - an denen die Steiermark und gerade der Bezirk Voitsberg ausgesprochen reich sind - zählen zu den wichtigsten Zeugen der römerzeitlichen Kunst und Kultur. Heute finden wir die Römersteine wenn nicht in Museen, dann meistens in Kirchen - in der näheren Umgebung von Alt-Kainach z. B. in Piber, Köflach, Geistthal und vor allem in Stallhofen - eingemauert, wo sie entweder als willkommenes Baumaterial dienten oder aus Interesse an ihren Darstellungen und Inschriften bewahrt wurden. Die ständige Sonderausstellung zeigt neben einer umfangreichen Fotodokumentation auch mehrere Original-Römersteine.
MARMOR AUS DEM BEZIRK VOITSBERG. Bereits die Römer kannten und nutzten die Marmorvorkommen am Fuße der Gleinalpe (im Oswaldgraben, wo sie auch eine Steinmetzwerkstätte betrieben) sowie im Bereich von Salla. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Kainachtaler Marmor wieder verstärkt von den Steinmetzen und Bildhauern verwendet und eine besondere Blüte erlebte er dann im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Viele Grabdenkmale und viele Architekturteile wurden aus heimischem Marmor geschaffen. Ab den 1970er-Jahren wurde der Abbau von weißem Marmor im Gebiet zwischen Kainach und Salla zur Industrie. Zum Abbau und zur Aufbereitung des Marmors stehen heute moderne Maschinen und Werksanlagen zur Verfügung. Besonders gefragt sind eisenfreie Sande und Körnungen für die Baustoffhersteller, die Glasfabriken sowie die Chemische Industrie.
Führungen
Der Steirische Burgenverein und Prof. Mag. et Dr. phil. Ernst Lasnik laden sehr herzlich zum Besuch dieser neu gestalteten ständigen Sonderausstellung „RUND UM DEN HEILIGEN BERG“ - Archäologische Funde, Römersteine und Marmor im Bezirk Voitsberg in das Burgschloss Alt-Kainach ein!
Prof. Dr. Ernst Lasnik bietet für interessierte Besucher auch gerne spezielle Führungen an.
Um telefonische Terminvereinbarung unter
03142 / 22-2-18
wird höflichst ersucht!
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